Achtsamkeit

Ich bin jemand, der hartnäckig und konsequent ist, wenn es darum geht, wie ich mit den Themen, Aufgaben und Menschen umgehe, die mir wichtig sind. Ich schätze es, über spezifische Fähigkeiten zu verfügen, die mir helfen, Freude und Ausgeglichenheit in allen Bereichen meines Lebens zu finden. Es reizt und inspiriert mich, etwas wirklich zu verstehen, zu können und es aus voller Überzeugung zu machen. 

Auf meinem Weg, Achtsamkeitslehrerin zu werden, und in meiner Arbeit als Coach und Trainerin treffe ich viele Menschen, die mit den negativen Auswirkungen verschiedener Stressfaktoren und Widrigkeiten kämpfen. Sie verlieren sich im Trubel des Alltags und suchen nach einem Weg, mit ihrer eigenen Reaktivität und den Konsequenzen umzugehen, die sich nicht von selbst auflösen. Das ist etwas, das wir alle erleben können, sei es nur für kurze Zeit oder in einem überschaubaren Zeitrahmen, doch wir benötigen neue Fähigkeiten, um eine Veränderung herbeizuführen.

Achtsamkeit ist eine solche Fähigkeit. Es überrascht mich immer wieder, ja, es provoziert mich sogar, wie wenig Zeit und Mühe viele erwachsene Menschen bereit sind zu investieren, um neue Fähigkeiten zu erlernen und zu üben. Oft sehe ich überraschte Gesichter oder höre ein Stöhnen, wenn ich Menschen sage, wie viel Übung erforderlich ist, um einen Unterschied zu machen zwischen zufälligem, kurzfristigem Wohlbefinden und einer stabilen Gewohnheit, auf die man sich nachhaltig verlassen kann.

Ja, es ist anstrengend, die eigene Komfortzone zu verlassen. Auch dann, wenn die Komfortzone eigentlich nicht mehr bequem ist. Und ich verstehe das, aber es gibt keine „zufällige Achtsamkeit“. Sie tritt nicht einfach auf, wenn man sie braucht. Sie überträgt sich nicht einfach auf einen, wenn man sich in einem Raum mit achtsamen Menschen befindet. Es reicht nicht aus, Bücher darüber zu lesen oder Filme anzusehen. Es ist keine Frage des Willens, sondern des kontinuierlichen Übens, auch dann, wenn man gerade „keine Lust“ oder vermeintlich „keine Zeit“ dazu hat.

Da es wirklich herausfordernd sein kann, in diesem Prozess zu bleiben, wenn die anfängliche Motivation, Euphorie, Angst oder Not nachlässt, muss man dafür sorgen, dass die Achtsamkeitspraxis denselben Stellenwert erhält wie andere gute Gewohnheiten und Routinen, die man etabliert und verfolgt hat. 

Genau wie Athleten Trainingspläne und Coaches nutzen, um sich zu verbessern, benötigt auch die Achtsamkeitspraxis diese Unterstützung. Ein Trainings-/Plan gibt Struktur und ermöglicht es, kontinuierlich an den eigenen Fähigkeiten zu arbeiten. Ein Coach/Lehrer bietet Anleitung, Motivation und Korrekturen, auch wenn man „faul“ wird und Weiterentwicklung gefühlt stagniert. Eine Mannschaft oder eine Gruppe hilft auch dabei, sie kann sowohl herausfordern als auch unterstützen und man kann gemeinsam Erfolge feiern.

Da Achtsamkeitstraining eher in den mentalen Trainingsbereich fällt, kann es sich schwer anfühlen zu „messen“ ob sich etwas verändert. Ich sage meinen Teilnehmenden gerne, dass, wenn Widerstand in der Praxis auftaucht, es ein sehr gutes Zeichen dafür ist, dass etwas in Bewegung kommt und sich verschiebt. 

Oft wird eine Veränderung von unserer Umgebung wahrgenommen, bevor wir sie selber bemerken. Und es gibt viele Fortschritte zu feiern ☺

Wie siehst Du Dich selbst, wenn es darum geht eine neue mentale Fähigkeit zu lernen?

Enjoy mindfulness – Kristin

 

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